Ein akrostisches Lied

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Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö

Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö

Ein akrostisches Lied

von Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö

Ach, ihr Yogis und Yoginīs!
Bleibt nicht gleichgültig, sondern praktiziert den Dharma!
Charmante Freunde der Muße, seid gut zu euch selbst.
Darum benehmt euch nicht so wie ich:
Entfernt euch von Lärm und Ablenkung.
Formt euch nach euren Wünschen.
Gebt das Verlangen nach Tee, Alkohol und Essen auf.
Hegt nicht den Wunsch, umherzuwandern wie ein Blinder.
Integriert die Lehren des Tathāgata, denn ihr solltet
Jetzt ihre verschiedenen Aspekte zu einer Einheit verschmelzen.
Kostet das Glück, dass wir jetzt beisammen sind,
Lasst uns den Dharma kontinuierlich praktizieren. Die
Meisten Formen unkontrollierten Verhaltens
Neigen unweigerlich dazu, andere vom Glauben abzubringen.
Ohne wie eine Kuh einfach nur herumzuliegen,
Pflegt mütterliche Liebe für alle. Gleich einer
Quelle von Schönheit und anziehend wie eine Camara[1], bleibt
Resistent gegenüber Hitze und Kälte.
Strebt nach der Beständigkeit des Ganges in seinem steten Fluss.
Taucht in die Einsamkeit der Berge ein wie ein Fuchs in seinen Bau,
Und tragt die Visualisation des Gurus wie einen Hut auf euren Häuptern – lebendig wie ein
Vogel, ihn nie auch nur einen Moment vergessend.
Während ihr hektische und triviale Aktivitäten sowie
X-beliebige Taten vermeidet, führt stets nur kultiviertes Verhalten aus. Stark wie ein
Yak sollt ihr danach streben, so stabil zu sein wie Ramaṇa,[2]
Zielgerichtet und nicht sporadisch, euer ganzes Leben lang.
Durchschreitet wie ein Reh jede Stufe
und erreicht das Ende der zehn Bhūmis.
Mit brüllendem Gelächter, „Ha! Hi!“
lasst uns die Bedeutung von A, das Ungeborene, erkennen,
und die Fallgrube des Saṃsāra aus ihren Tiefen entleeren.

von Chökyi Lodrö


| Englische Übersetzung: Adam Pearcey, mit der großzügigen Unterstützung der Khyentse-Stiftung und des Tertön Sogyal Trust, 2022. Deutsche Übersetzung Daniel Dastagir, 2023. Herzlichen Dank an Karin Behrendt für die Mitarbeit und Ergänzungen.


Bibliographie

Tibetische Ausgabe

'Jam dbyangs chos kyi blo gros. „ka rtsom mgur ma/“ in 'Jam dbyangs chos kyi blo gros kyi gsung 'bum. 12 Bde. Bir: Khyentse Labrang, 2012. W1KG12986 Bd. 8: 339-340


Version: 1.0-20230505


  1. d.h. das Schwanzende eines Yaks, das als eleganter Fliegenwedel verwendet werden kann.  ↩

  2. d.h. Rāma, der Titelheld des großen indischen Epos, des Rāṃāyaṇa.  ↩

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