Eine Praxis der Übertragung

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Jigme Lingpa

Amitābha, Buddha des grenzenlosen Lichts

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འུྃཿ ཀློང་ཆེན་སྙིང་གི་ཐིག་ལེ་ལས༔ འཕོ་བ་མ་བསྒོམས་སངས་རྒྱས༔

Eine Praxis der Übertragung: Erleuchtung ohne Meditation

aus der Herz-Essenz der Weiten Ausdehnung

enthüllt von Rigdzin Jigme Lingpa

 

ལྟ་བའི་ཀློང་ལ་ཕྱག་འཚལ་ལོ༔

Lobpreis der weiten Ausdehnung der Sicht!

འོད་གསལ་རྫོགས་པ་ཆེན་པོའི་ལམ༔  
ཆོས་སྐུ་གཏད་མེད་རང་གྲོལ་ཏེ༔  
བཙན་ས་ཟིན་པའི་གང་ཟག་ནི༔ 
འཕོ་བྱ་འཕོ་བྱེད་ལས་འདས་ཀྱང་༔  
སྤྲོས་ཅན་མྱ་ངན་འདའ་དོན་དུ༔ 
འཕོ་བ་མ་བསྒོམས་སངས་རྒྱས་བསྟན༔  
སྔོན་འགྲོ་སྐྱབས་སེམས་སྤྱི་ལྟར་བྱ༔ 
བདག་དོན་གཞན་དོན་གང་ལ་ཡང་༔ 
ཚད་མེད་རྣམ་བཞིས་ཟིན་པ་གཅེས༔ 
དངོས་གཞི་རང་ལུས་རྣལ་འབྱོར་མ༔ 
ཕྱི་སྒྲུབ་བླ་མའི་རྣལ་འབྱོར་ལྟར༔

Der Pfad der Großen Vollkommenheit des klaren Lichtes
ist die natürliche Freiheit des Dharmakāya, jenseits von Objekten.
Jemand, der diese Festung bezwingt
ist über das, was übertragen wird, und über die Handlung der Übertragung hinaus gegangen.
Doch für jene, die ausführliche Mittel für das Erlangen des Nirvāṇa bevorzugen
wird die „Übertragung: Erleuchtung ohne Meditation“ gelehrt.
Die Vorbereitungen, Zuflucht und Bodhichitta werden auf die allgemeine Weise praktiziert.
Ob man nun für sich selbst oder jemand anderen praktiziert:
Es ist entscheidend, die vier Unermesslichen mit einzubeziehen.
Für die Hauptpraxis visualisiere dich selbst als Vajrayogini,
Gemäß der äußeren Praxis des Guru Yoga, dann fahre fort mit:

དེ་ཡི་ཁོང་དབུས་རྩ་དབུ་མ༔

de yi khong ü tsa uma

In der Mitte ihres Körpers verläuft der Zentralkanal,

སྦོམ་ཕྲ་མདའ་སྨྱུག་ཙམ་པ་ལ༔

bom tra da nyuk tsampa la

so dick wie ein Pfeil aus einem hohlen Schilfrohr,

སྟོང་སངས་འོད་ཀྱི་སྦུ་གུ་ཅན༔

tong sang ö kyi bugu chen

leer und klar wie ein Rohr aus Licht.

ཡར་སྣ་ཚངས་བུག་གནས་སུ་ཧར༔

yar na tsang buk ne su har

Sein oberes Ende ist an der Öffnung des Brahma geöffnet

མར་སྣ་ལྟེ་བར་ཟུག་པ་ཡི༔

mar na tewar zukpa yi

und sein unteres Ende reicht bis unterhalb des Nabelzentrums.

སྙིང་ཁ་ཚིགས་ཀྱིས་བཅད་པའི་སྟེང་༔

nyingkha tsik kyi chepe teng

Auf dem Knoten im Herzzentrum,

རླུང་གི་ཐིག་ལེ་ལྗང་སྐྱའི་དབུས༔

lung gi tikle jangkye ü

inmitten einer hellgrünen Kugel aus innerer Luft (lung),

རིག་པ་ཧྲཱིཿཡིག་དམར་པོར་གསལ༔

rigpa hrih yik marpor sal

erscheint das Gewahrsein deutlich als rote Silbe Hrīḥ.

སྤྱི་བོའི་ཁྲུ་གང་ཙམ་གྱི་སྟེང་༔

chiwö trugang tsam gyi teng

Eine Elle oberhalb des Scheitels deines Kopfes

སངས་རྒྱས་སྣང་བ་མཐའ་ཡས་ནི༔

sangye nangwa taye ni

erscheint Buddha Amitābha, „Grenzenloses Licht“,

མཚན་དཔེ་རྫོགས་པའི་ཕུང་པོར་གསལ༔

tsenpe dzokpe pungpor sal

vollständig mit allen Haupt- und Nebenmerkmalen.

མོས་གུས་དྲག་པོས་གསོལ་བ་གདབ༔  
ཤེས་པ་གཞན་དུ་མ་ཡེངས་པར༔
རྩེ་གཅིག་འདུན་པའི་ཞུར་ལ་དྲངས༔
རྐན་གྱི་སྦུབས་ནས་ཧྲཱིཿཧྲཱིཿཞེས༔ 
ལྔ་ཚར་ཕྲུགས་གཅིག་བརྗོད་པ་དང་༔ 
ལྷན་ཅིག་སྟོད་གཅུམ་མགོ་བོ་སྒྲིམ༔ 
དེ་ཚེ་རིག་པ་ཧྲཱིཿདམར་པོ༔ 
ཤོག་སྐྱ་རླུང་གིས་བཏེག་པ་བཞིན༔ 
ཡར་ཡར་འགྲོ་བའི་ངང་དེ་ལ༔ 
ཕཊ྄ཿཅེས་དྲག་པོས་མདའ་ལྟར་འཕངས༔ 
འོད་དཔག་མེད་པའི་ཐུགས་ཀར་བསྟིམ༔ 
དེ་ལྟར་ཡང་ཡང་འབད་པ་ཡིས༔
འབྱོངས་རྟགས་ཚངས་བུག་འཕར་བ་དང་༔ 
མགོ་ན་ཆུ་སེར་ཟིལ་པ་ཕྲུམ༔
འཇག་མ་འདལ་གྱིས་ཚུགས་སོགས་འབྱུང་ཿ

Bete mit glühender Hingabe,
ohne den Geist abschweifen zu lassen,
und mit einsgerichtetem Bestreben.
Rezitiere „Hrīḥ Hrīḥ“ vom oberen Gaumen her;
rezitiere diese Silben insgesamt fünfmal,
während du deinen Oberkörper gespannt und den Kopf aufrecht hältst.
Das Gewahrsein, in der Gestalt einer roten Silbe Hrīḥ,
wird angehoben wie Papier, das vom Wind fortgetragen wird;
es steigt höher und höher.
Mit einem lauten „Phaṭ!“ schießt es hoch wie ein Pfeil
und löst sich in Amitābha‘s Herz hinein auf.
Durch wiederholtes Üben auf diese Weise
werden Anzeichen des Meisterns der Praxis auftreten: Die Öffnung des Brahma wird zittern;
Kopfschmerzen können auftreten; ein Tropfen von Serum, schimmernd wie Tau, wird erscheinen,
und es wird möglich sein, langsam einen Grashalm einzuführen.

དེ་ཚེ་འོད་དཔག་མེད་པའི་སྐུ༔

detse öpakme pe ku

Dann löst sich die Gestalt von Amitābha

འོད་དུ་ཞུ་ནས་རང་ལ་བསྟིམ༔

ö du zhu ne rang la tim

in Licht auf und verschmilzt mit mir.

རྐྱེན་དེས་སྐད་ཅིག་དྲན་རྫོགས་སུ༔

kyen de kechik dren dzok su

Dadurch werde auch ich zu Amitāyus,

རང་ཡང་ཚེ་དཔག་མེད་དུ་གྱུར༔

rang yang tsepakme du gyur

Vollkommen, bereits im Augenblick des Erinnerns.

ཨ་མ་ར་ཎི་ཚར་བརྒྱ་བརྗོད༔ 
དགེ་བ་བསྔོ་ཞིང་སྨོན་ལམ་གདབ༔ 
དེས་ནི་ཚེ་ལ་མི་གནོད་སྟེང་༔ 
རྟེན་འབྲེལ་བདེན་པས་ཚེ་གེགས་ཞི༔ 
གསང་སྔགས་ཐབས་ཀྱིས་ཆེ་བའི་ལམ༔ 
མ་བསྒོམས་སངས་རྒྱས་འཕོ་བའི་གནད༔ 
སྙིང་དང་མིག་ལས་གཅེས་པར་ཟུངས༔ 
ས་མ་ཡ༔

Rezitiere das Amaraṇi-Mantra einhundertmal.
Widme das Verdienst und sprich Wunschgebete.
Dies wird deinem Leben nicht schaden.
Tatsächlich wird es, aufgrund der Wahrheit der gegenseitigen Abhängigkeit, Hindernisse für dein Leben befrieden.
Dieser Pfad des Geheimen Mantra ist in seinen Methoden überragend;
behüte also die wesentlichen Punkte der „Übertragung: Buddhaschaft ohne Meditation“
als kostbarer als dein eigenes Herz oder deine Augen!
Samaya!

གསོལ་འདེབས་ནི༔

Gebet

ཨེ་མ་ཧོ༔

emaho

Emaho!

གནས་རང་སྣང་དོན་གྱི་འོག་མིན་ན༔

ne rangnang dön gyi womin na

Im selbst-erscheinenden Bereich, dem höchsten Akaniṣṭha,

ཡིད་དད་བརྒྱའི་འཇའ་གུར་འཁྲིགས་པའི་ཀློང་༔

yi de gye ja gur trikpe long

ist eine weite Ausdehnung, erfüllt von Regenbogenlicht immenser Hingabe.

སྐྱབས་ཀུན་འདུས་རྩ་བའི་བླ་མ་ནི༔

kyab kündü tsawe lama ni

Hier verweilt die Verkörperung aller Objekte der Zuflucht, der eigene Wurzel Guru,

སྐུ་ཐ་མལ་མ་ཡིན་དྭངས་མའི་ལུས༔

ku tamal mayin dangme lü

in außergewöhnlicher Gestalt und mit strahlendem Körper

དཔལ་སངས་རྒྱས་སྣང་མཐའི་ངོ་བོར་བཞུགས༔

pal sangye nang te ngowor zhuk

als die Essenz von Buddha Amitābha.

ཡིད་མོས་གུས་གདུང་བས་གསོལ་བ་འདེབས༔

yi mögü dungwe solwa deb

Mit immenser Hingabe beten wir:

ལམ་འཕོ་བ་འབྱོངས་པར་བྱིན་གྱིས་རློབས༔

lam powa jongpar jingyi lob

Inspiriere uns, den Pfad der Übertragung zu vollenden!

གནས་འོག་མིན་འགྲོད་པར་བྱིན་གྱིས་རློབས༔

ne womin dröpar jingyi lob

Inspiriere uns, den Bereich des Akaniṣṭha zu erreichen!

དབྱིངས་ཆོས་སྐུའི་རྒྱལ་ས་ཟིན་པར་ཤོག༔

ying chökü gyalsa zinpar shok

Mögen wir den Bereich der Dharmakāya-Ausdehnung erobern!

ཕཊ྄༔ སྤྲུལ་སྐུ། ཕཊ྄༔ ལོངས་སྐུ། ཕཊ྄༔ ཆོས་སྐུ། ཕཊ྄༔ མི་འགྱུར། ཕཊ྄༔ མངོན་བྱང་།། །།

p’et p’et p’et p’et p’et

Phaṭ! (Nirmāṇakāya) Phaṭ! (Sambhogakāya) Phat! (Dharmakāya) Phat! (Unveränderlicher Vajrakāya) Phaṭ! (Abhisambodhikāya)

 

| Aus dem Tibetischen von Adam Pearcey, 2018. Überarbeitet mit Unterstützung von Gyurme Avertin, 2021. Deutsche Übersetzung von Sushma Baumgartner, Lektorat Karin Behrendt, 2023

 

Version: 1.0-20230307

Im Vajrayāna-Buddhismus unterliegen bestimmte Texte der Einschränkung, dass nur jene sie lesen und praktizieren dürfen, die die erforderlichen Ermächtigungen, Übertragungen und Anweisungen dafür erhalten haben.

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